H öher und weiter IV
Heute ist der 11.06.2001. Mittlerweile ist es Sommer. In den vergangenen Monaten war ich oft fliegen. Das
drehen in der Thermik kann ich nun einigermaßen. Obenbleiben ist bei passendem Wetter auch kein Problem mehr. Meine persönliche Höhenschwelle (“400 m über Landeplatz ist hoch genug”) hab ich auch überwunden.
Von 185m am Start bis auf 750m hab ich mich “hochgekämpft”(war gar nicht so schwierig). Aber da an diesem
Tage noch mehrere Drachen ca. 500m über mir waren, ist das wohl noch ausbaubar. An Ostern waren wir
wieder in Annecy aber das Wetter war leider nicht so toll. Sehr viele schöne Flüge (ruhig und lang) habe ich seit
Januar genossen. Die meisten Startplätze kenne ich jetzt auch von oben ! Es macht riesigen Spaß sich die Welt von oben anzusehen !
Höher und weiter III
Heute ist der 12.01.2001. Wir waren heute Mittag in Kanfen (bei Thionville, Catenom). Der Wind war leider zu
stark zum Fliegen. 2 erfahrene Belgier flogen trotzdem bei einem Wind der an der Kante ca. 35-60 km/h (gemessen) betrug. Letzte Woche hatte ich noch einen schönen Flug in Ockfen. Und 2 Wochen davor war da ein
wunderschöner ruhiger Flug in Neumagen (Mosel). Kai flog mit uns und fotografierte uns (Udo und mich) während des Fluges. Dank an Kai !!
Höher und weiter II
Heute haben wir den 01.11.2000. An einem guten Tag im Sommer flog ich in Ockfen schon länger als 40
Minuten. Der Hangaufwind war stark genug und manchmal hob die Thermik mich noch mal 100m höher. Meine
Höhe betrug zwischen 100 - 300 m über Start. Stellenweise war noch die Möglichkeit noch höher zu steigen, aber mir war es hoch genug. Karl flog an dem Tag bis auf 1.200m hoch. Als dann sehr dunkle Wolken aufzogen
landete ich (wozu ich 15 Minuten brauchte, weil es nirgendwo nach unten ging). Als ich dann auf dem Boden stand war von der Wolke nichts mehr zu sehen. Also zusammenpacken und noch mal fliegen gehen. Nach 50
Minuten Flug erfolgte die Landung.
Es ging auf die Prüfung zu. Wir (Michael und meiner Einer) wollten noch mal Achten (Prüfungsfigur) üben. Vor uns starteten noch 2 Drachenflieger. Da sie Sicht halten
konnte (100 m Startüberhöhung) probierten wir es auch. Das wurde mein erster Flug in Pfeffelbach mit Startüberhöhung und dann noch ca. 25 Minuten. Leider wurde es dunkel.
Höher und weiter !
Der Abschlußflug liegt nun 3 Monate zurück. Mittlerweile habe ich 9 Flüge von mindestens 3 Minuten geflogen. Während die ersten Flüge (wie sollte es auch anders sein )
nur zur Übung von Start und Landung waren konnte ich letzte Woche mal am Hang “Soaren”. Absolut Super ! Wir waren in Kanfen an einem steilen Hang. Der Wind kam
von vorne direkt auf den Hang zu und nahm alles mit nach oben (er mußte ja über den Hang). Nach dem Start ging es zuerst langsam 15 m tiefer. Durch fliegen schräg zum
Wind, immer rechts und linksherum wechselnd, konnte man Höhe gewinnen. Nach einigen “ Runden “ wußte ich wo es ab und aufwärts ging. Meine höchste Höhe war ca.
80 Meter über dem Startplatz. Wegen nachlassender Körperkräfte ging es nun vom Hang weg über die Ebene. Die Landschaft die ich die ganze Zeit gut sehen konnte
wurde langsam wieder flacher. Nach 17 Minuten stehend gelandet ! Ich freute mich riesig !! Nach einem bischen Ausruhen (und etwas Essen) ging es später noch einmal raus. Der Flug dauerte über 30 Minuten.
geschrieben im April 2000
Mein Traum vom Fliegen
Als kleiner Junge weckte alles Fliegende mein Interesse. Es konnte doch nicht sein, daß nur die Vögel
fliegen konnten. Auf jedem Jahrmarkt mußte ich irgendwas Flugfähiges (Fallschirmspringer, Gummimotormodelle etc.) erstehen. 1989 fing ich dann mit dem Modellfliegen an. Da ich bis heute noch
nie in einem Verkehrsflugzeug gesessen hatte, nutzte ich die Gelegenheit einen Fluggutschein einzulösen. Dieses war ein sehr schöner Flug in einem Motorsegler von einer Stunde Dauer. Später mußte es ein
Segler sein. Aufgrund nicht gerade guten Wetters wurde dieser Flug leider nur eine Platzrunde. Aber: So sollte Fliegen sein.
Es verging ein halbes Jahr. Nach grober Abschätzung (zwischen Segelfliegen, Drachenfliegen und Gleitschirmfliegen) entschied ich mich für´s Drachenfliegen. Da das Internet
meistens Rat weiß, war auch bald eine Drachenflugschule gefunden. Kurzerhand angemeldet und es ging los. Nein es lief los. Nein ich lief. Aber ich flog nicht !!. Die Sonne
brannte, der Wind war schwach und ich vom Laufen bald müde. Als dann mein erster Flug von 5 m gelang war ich doch ein bißchen enttäuscht, weil Albert doch schon
weiter war und ich doch Drachenfliegen wollte (und nicht Drachenrennen). Auf jeden Fall hatten wir Anfänger (für uns alle war es der 1. Tag) jede Menge Spaß. Am
nächsten Wochenende sah es schon ganz anders aus. Eine konstante Luftströmung und eine etwas höhere Startposition ließen schon Flüge von 20 m Länge zu (,wenn man
das Glück hatte gut gelaufen zu sein und dabei noch den Drachen richtig hielt). Einige Zeit später hatte ich folgendes festgestellt:
1. Ginsterbüsche bremsen sanft ab, wenn die Höhe zum Drüberfliegen nicht reicht.
2. Bleibt der linke Flügel beim Starten in den Bäumen hängen, wird der Drachen eine180 Grad Linkskurve fliegen müssen.
3. Ohne Wind muß man rennen, wenn man (Frau) in die Luft will.
4. Die Kleider bleiben sauber, wenn man auf den Füßen landet.
5. Paßt man nicht auf und fliegt unkonzentriert, kann man (natürlich auch Frau!) das Fliegen so richtig genießen. Es ist sehr angenehm die warme Luft zu spüren, das Gras zu
riechen, die Leichtigkeit des eigenen Körpers zu fühlen und den Willen des Drachen (am Trapez) zu spüren.
Mittlerweile sind 5 Monate vergangen. Der Höhenunterschied zwischen Start und Landeplatz ist bei einem Schulungsgelände 65m. An diesem Gelände fliegen wir ca. 700 m
weit und sind 70 sec. in der Luft. Ich kann euch nur sagen: Es macht r i e s i g e n S p a ß ! ! !.
Sobald das Wetter wieder besser wird werden Wir unseren L-Schein-Abschlußflug machen. Danach geht’s dann von höheren Startplätzen länger und weiter.
Weitere Informationen beim Dachverband für Drachenflieger und Hängegleiter dem DHV.
geschrieben im Dezember 1999
Dauer und Hergang der L-Schein Ausbildung (nach eigener Erfahrung)
Nach einer ersten Einführung (Was ist das und warum fliegt der Drachen ?) folgten einige Balance- und Steuerübungen. Danach wird Helm und Gurtzeug angezogen. Nun
heißt es: laufen !. Einige Teilnehmer können trotz des flachen Geländes nun schon Ihre ersten “Hopser” von 2-15 m Länge machen.
Die nächsten 2-4 Übungstage nichts wie laufen. Bei allen Teilnehmern haben sich nun die Startübungen (auch laufen genannt) sichtbar rentiert. Anlaufgeschwindigkeit und
Starthaltung des Drachens sind fast OK. Jeder fliegt nun zwischen 15-40 m.
Es geht aufwärts!. Die Übungshänge werden nun höher. Das Tag-O-Meter zeigt Übungstag 3-6. Der Drachenauf- und Abbau geht bei jedem ohne Probleme. Flüge um die
70 Meter sind die Regel. Manche Landungen gelingen schon “stehend”.
Ein anderer Drachen !. Mit diesem und nochmals anderen Startpunkten sind Flüge bis zu 1 km möglich. Jetzt wird “ Fliegen ” geübt. Tag: 7-11.
Es folgt die L-Schein Prüfung die aus einem kleinen theoretischen Teil und dem Abschlußflug besteht.
Schnuppertage oder Ausbildungen bei
Drachenflugschule Saar, Helmut Bonertz, Schneiderstr. 19, 66687 Wadern -Wadrill, Tel./ Fax 06871 / 4859
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